THE LANDSCAPE AND THE FURY von Nicole Vögele

GRAND PRIX VISIONS DU RÉEL 2024

‚The Landscape and the Fury‘ von Nicole Vögele © Beauvoir Films

Wälder und Felder hinter diesem kleinen bosnischen Ort an der grünen Grenze zu Kroatien sind voller Minen aus dem Bosnienkrieg der 1990er Jahre. Und durch die gleichen Wälder und Felder kommen immer wieder gruppenweise Migrantinnen und Migranten, Flüchtlinge aus Afghanistan, Kurdinnen, ganze Familien mit kleinen Kindern.

Von der Grenzpolizei werden sie misshandelt, ausgeraubt, ihre Telefone zerstört – und zurückgeschickt, barfuss, ohne Hoffnung, ohne eine andere Möglichkeit, als es wieder und wieder zu versuchen. „THE LANDSCAPE AND THE FURY von Nicole Vögele“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 829: Visions du Réel Nyon, The Monk And The Gun, omegäng

Kino im Kopf – mit Brigitte Häring. Michael Sennhauser ist in Nyon am Dokumentarfilmfestival «Visions du Réel». Ich habe einen Spielfilm aus Bhutan gesehen: The Monk And The Gun. Und Georges Wyrsch hat mit dem Schweizer Filmemacher Aldo Gugolz über dessen Mundart-Dokumentarfilm Omegäng gesprochen. Dazu Kurztipps und Tonspur.

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Die Unverpassbaren, Woche 16 – 2024

‚Omegäng‘ © First Hand Films

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Omegäng von Aldo Gugolz. Ein ungezwungener Streifzug durch Deutschschweizer Mundartlandschaften. Die Freude am gesprochenen Dialekt ist hier – ob bewahrend oder kreativ verfremdend – vor allem: ansteckend.
  2. Andrea lässt sich scheiden von Josef Hader. Land-Polizistin Andrea will die Scheidung. Aber dazu kommt es nicht mehr. Eine tragikomische Birgit Minichmayr in und mit einem grossartigen Hader. Und Gin-Tonic is ka Alkohol.
  3. Evil Does Not Exist – Aku wa sonzai shinai von Ryusuke Hamaguchi. Ein grossstädtisches Glampingprojekt bedroht die ökologische und soziale Harmonie eines Dorfes. Bedächtige Naturparabel, akkurate Sozialstudie und magisch-realistisches Filmpoem in einem.
  4. C’è ancora domani von Paola Cortellesi. Schon jetzt einer der meistgesehenen Filme in Italien: Die hinreissende Tragikomödie über eine Frau, die sich im Rom von 1946 vom prügelnden Ehemann nicht unterkriegen lässt.
  5. Tillsammans 99 von Lukas Moodyson. 24 Jahre nach seiner liebevollen Kommunenkomödie versammelt der Schwede sein Ensemble zu einem grossartigen Update. Komisch, bissig, lebensecht.

Im Filmpodcast morgen: The Monk and the Gun, Omegäng, Visions du Réel

THE SONG OF OTHERS von Vadim Jendreyko

‚The Song of Others‘ &copy Vinca-Film

Das Lied der anderen zu singen. Das kann helfen, das Trauma zu überwinden. Das Lied der anderen, zusammen mit den anderen. Und mit den anderen das eigene.

Das Bild des Chores in Sarajevo kommt gegen das Ende von Vadim Jendreykos Dokumentaressay. Da singen Muslimas mit Christen, Serbinnen mit Kroaten, vielstimmig, harmonisch und mit Hingabe Lieder, die vor ein paar Jahrzehnten im Krieg mit dem Feind assoziiert worden waren. „THE SONG OF OTHERS von Vadim Jendreyko“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 828: Diagonale, Andrea lässt sich scheiden, Evil Does Not Exist


Ich war in Graz an der Diagonale, dem Festival des österreichischen Films. Georges Wyrsch hat mit Josef Hader über Andrea lässt sich scheiden gesprochen. Und Brigitte Häring stellt den jüngsten Hamaguchi vor: Evil Does Not Exist. Dazu wie gewohnt eine Tonspur. Und die Kurztipps.

Hören:

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Die Unverpassbaren, Woche 15 – 2024

‚Evil Does Not Exist‘ von Ryusuke Hamaguchi © cineworx

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Andrea lässt sich scheiden von Josef Hader. Land-Polizistin Andrea will die Scheidung. Aber dazu kommt es nicht mehr. Eine tragikomische Birgit Minichmayr in und mit einem grossartigen Hader. Und Gin-Tonic is ka Alkohol.
  2. Evil Does Not Exist – Aku wa sonzai shinai von Ryusuke Hamaguchi. Ein grossstädtisches Glampingprojekt bedroht die ökologische und soziale Harmonie eines Dorfes. Bedächtige Naturparabel, akkurate Sozialstudie und magisch-realistisches Filmpoem in einem.
  3. C’è ancora domani von Paola Cortellesi. Schon jetzt einer der meistgesehenen Filme in Italien: Die hinreissende Tragikomödie über eine Frau, die sich im Rom von 1946 vom prügelnden Ehemann nicht unterkriegen lässt.
  4. Tillsammans 99 von Lukas Moodyson. 24 Jahre nach seiner liebevollen Kommunenkomödie versammelt der Schwede sein Ensemble zu einem grossartigen Update. Komisch, bissig, lebensecht.
  5. Mars Express von Jérémie Périn. Das interplanetarische Gleichgewicht zwischen Menschen, Cyborgs und Robotern wird gestört, als jemand die Sicherheitsplomben von Robotern aushebelt. Kein billiger Abklatsch von japanischen Animes, sondern ein anspruchsvoller Science-Fiction-Thriller für Fans des Genres.

Im Filmpodcast morgen: Andrea lässt sich scheiden, Josef Hader, Evil does not exist, Diagonale Graz

VENI VIDI VICI von Daniel Hoesl & Julia Niemann

Laurence Rupp, Olivia Goschler und Dominik Warta in ‚Veni Vidi Vici‘ (2024) © Ulrich Seidl Filmproduktion

Er könne keinem Tier etwas antun, versichert Multimillionär und Investor Amon Maynard glaubwürdig. Dafür erschiesst er zur Entspannung unbekannte Menschen mit Jagdgewehr und Zielfernrohr.

Sein Butler und Faktotum Alfred, ein ehemaliger Journalist, räumt danach auf. Aber nicht allzu heftig. Denn für Maynard besteht der eigentliche Kick darin, auszuprobieren, wie weit er gehen kann, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. „VENI VIDI VICI von Daniel Hoesl & Julia Niemann“ weiterlesen

MIT EINEM TIGER SCHLAFEN von Anja Salomonowitz

Birgit Minichmayr als Maria Lassnig © Stadkino Verleih

Ich kann mich gleichzeitig von innen und von aussen sehen, erklärt Maria Lassnig der kleinen Tochter ihrer Freundin in Paris. Sie liegt nackt in der Badewanne und redet leise auf Französisch, eher für sich als für die Kleine. Und als sie dann noch etwas von «aufschneiden» sagt, nimmt das Mädchen samt Teddy Reissaus.

Diese Gleichzeitigkeit von Innen und Aussen hat Anja Salomonowitz zum Konstruktionsprinzip ihres aussergewöhnlichen Künstlerinnenfilms gemacht. Der Spielfilm funktioniert immer wieder wie die Gemälde von Maria Lassnig, mit Bildern, die nicht nur übers Auge packen, sondern sich im ganzen Körper breit machen, schmerzlich oder grossartig. „MIT EINEM TIGER SCHLAFEN von Anja Salomonowitz“ weiterlesen

EUROPA von Sudabeh Mortezai

‚Europa‘ mit Lilith Stangenberg © Fratella Filmproduktion

Die von Lilith Stangenberg gespielte Beate Winter in diesem Film ist eine Schwester im (Un-) Geist von Sandra Hüllers Ines Conradi in Toni Erdmann. Wie jene ist sie im Auftrag einer Corporation im Osten auf gut kaschiertem Raubzug.

Beate Winter soll für die gar nicht ominös benannte «Europa»-Company die letzten lokalen Familien in einem albanischen Landstrich dazu bringen, ihre Häuser und ihr Land zu verkaufen. „EUROPA von Sudabeh Mortezai“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 827: Tillsammans 99, C’è ancora domani, Echte Schweizer

Kino im Kopf – mit Brigitte Häring. Michael Sennhauser war beim vergnüglichen Wiedertreffen der legendären schwedischen Hippie-Film-WG dabei: Tillsammans 99 – «Zusammen 99» heisst der Film. Ich habe den italienischen Überraschungshit C’è ancora domani gesehen, der in Italien fast alle Eintrittsrekorde bricht und Michael Sennhauser hat auch den klugen Schweizer Dokfilm Echte Schweizer geschaut. Dazu wie jede Woche eine Rätseltonspur und die fünf Kurztipps.

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